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Kirchardt ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg (Deutschland). Sie gehört zur Region Heilbronn-Franken und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Kirchardt liegt im Nordwesten des Landkreises Heilbronn und gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.
Nachbarstädte und -gemeinden Kirchardts sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Bad Rappenau, Massenbachhausen, Gemmingen, Eppingen, Ittlingen (alle Landkreis Heilbronn) und Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis). Mit Bad Rappenau und Siegelsbach ist Kirchardt eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
Zu Kirchardt gehören neben der Kerngemeinde Kirchardt auch die Ortsteile Berwangen und Bockschaft. Ein abgegangener, also nicht mehr bestehender Ort namens Lauterstein befand sich teilweise auf der Gemarkung Kirchardts.
Die Gemeinde Kirchardt hat (Stand 2002) rund 5500 Einwohner, von denen 3700 im Ortsteil Kirchardt, 1400 im Ortsteil Berwangen und 400 im Ortsteil Bockschaft leben.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.
Erste menschliche Spuren in Kirchardt datieren auf die Bronzezeit zurück, die erste Besiedlung auf dem heutigen Gebiet von Kirchardt ist aus der Zeit der Kelten im 6. Jahrhundert v. Chr. im Gewann Kreuzend nachgewiesen. Die Römer errichteten während ihrer Besatzungszeit von 90 bis 260 n. Chr. an verschiedenen Stellen in „civitas alisinensis“ (Elsenzgau) Straßen und Bauten zur Versorgung des Neckar-Odenwald-Limes, darunter auch auf dem heutigen Gemeindegebiet eine Villa rustica, die 1832 im Haftenwald gefunden wurde, sowie ein Gehöft mit Tiefbrunnen auf dem Schneckenberg. Eine wichtige Römerstraße verlief durch den heutigen Ortsteil Berwangen, wo auch eine so genannte Jupitergigantensäule gefunden wurde. Mit dem Abzug der Römer aus den rechtsrheinischen Gebieten um das Jahr 260 und dem gleichzeitigen Vordringen der Alemannen verfielen die römischen Bauten allerdings wohl wieder.
Kirchardt und seine Ortsteile werden wie viele andere Städte und Gemeinden im Norden des heutigen Baden-Württembergs im Lorscher Codex erstmals namentlich erwähnt. Eine Klosterfrau Egilrat übereignete im Jahr 791 dem Kloster Lorsch einen Hof und dazugehörige Freiflächen in villa Kyrih-Hart. Der Ortsname ist ein ursprünglicher Flurname und bedeutet möglicherweise „Kirche im Wald“ oder „Wald im Besitz einer Kirche“, bezeichnet wahrscheinlicher aber einen „Wald, in dem Kürweihen leben“. Der Lorscher Codex erwähnt auch erstmals den heutigen Ortsteil Berwangen im Zusammenhang mit einer Schenkung im Jahr 793 sowie den heutigen Ortsteil Bockschaft bei einer Schenkung des Jahres 829. Die Nennung als villa deutet darauf hin, dass Kirchardt damals erst am Anfang seiner Besiedlung stand. Da der Siedlungskern von Kirchardt direkt an der nördlichen Grenze der früheren Berwanger Gemarkung sowie nahe dem Quellgrund des südlich nach Berwangen und von dort aus weiter nach Richen fließenden Birkenbachs liegt, nimmt man an, dass Kirchardt vom vermutlich älteren und einst bedeutenderen Berwangen aus besiedelt wurde, bzw. dass beide Orte sukzessive Richener Gründungen waren.
Im frühen Mittelalter bestand die „Hohe Straße“ genannte Straßenverbindung von Heilbronn nach Heidelberg, die von Heilbronn bis nach Sinsheim annähernd analog zur heutigen B 39 verlief. Kirchardt liegt etwas abseits dieser historischen Strecke am Rand der Kraichgau-Hügellandschaft und ist von Feldern, Wiesen und Eichenmischwäldern umgeben. Über Jahrhunderte bestand die Einwohnerschaft ausschließlich aus Bauern, die Felder bewirtschaftet und Schweine gemästet