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Holzgerlingen [hɔlt͡sˈɡɛr.lɪ.ŋən] ist eine Kleinstadt in Baden-Württemberg, Deutschland, die zum Landkreis Böblingen gehört.
Holzgerlingen befindet sich auf der Schönbuchlichtung, fünf Kilometer südlich von Böblingen. Die Altstadt liegt 475 m über dem Meer auf der Wasserscheide zwischen der Aich, die einen Kilometer südöstlich im Stadtgebiet entspringt, nach Osten fließt und bei Nürtingen in den Neckar mündet, und der westwärts nach Pforzheim fließenden Würm, die drei Kilometer südlich im Gemeindegebiet von Altdorf ans Tageslicht tritt.
Zu Holzgerlingen gehören die Stadt Holzgerlingen, die herzogliche Domäne Schaichhof und die ehemaligen Mühlen, Obere-, Mittlere- und Untere Mühle sowie die abgegangene Ortschaft Ludlenbad.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.
In Holzgerlingen liegen die Landschaftsschutzgebiete Oberes Würmtal nördlich Hildrizhausen samt dem Talbecken um Mauren zwischen Holzgerlingen und Ehningen und Waldwiese nördlich der Winterhalde. Die Gemeinde hat Anteil am FFH-Gebiet Glemswald und Stuttgarter Bucht sowie am Landschaftsschutzgebiet, am FFH-Gebiet, am Vogelschutzgebiet und am Naturpark Schönbuch.
Die Geschichte der Besiedlung geht bis in neolithische Zeit zurück. Kelten siedelten zwischen 550 und 50 v. Chr. Gegen 100 n. Chr. ließen sich Römer im Raum Holzgerlingen nieder. Alamannen verdrängten die Römer gegen 300 n. Chr.
Die erste urkundliche Erwähnung Holzgerlingens lässt sich für das Jahr 1007 in einer Schenkungsurkunde König Heinrichs II. an das Bistum Bamberg nachweisen. Zwischen 1100 und 1400 war Holzgerlingen im Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen. 1348 ging der Ort durch Verkauf an das Haus Württemberg über.
Der Bauernkrieg fand 1525 mit der Schlacht bei Böblingen in der Region sein blutiges Ende. Während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges kam es 1627 zur Einquartierung von Wallensteins Truppen. 1635 brach die Pest aus.
In der Zeit, als in Europa der Polnische Erbfolgekrieg tobte, wurden in Holzgerlingen im Jahr 1735 gegen Frankreich marschierende russische Truppen einquartiert. Der Ausbruch des Österreichischen Erbfolgekrieges führte Trenck der Pandur und einige seiner Gesellen nach Holzgerlingen, wo sie 1743 übernachteten.
Im Jahre 1805 fielen napoleonische Truppen ein und zwangen Bewohner Holzgerlingens zu Gespanndiensten; sie konnten jedoch entkommen und zu ihren Familien heimkehren. Dagegen kehrten die fünfzehn Holzgerlinger, die 1812, genötigt durch das Bündnis König Friedrichs I. von Württemberg mit Napoleon I. an seinem Russlandfeldzug teilnahmen, nie mehr in ihre Heimat zurück.
Holzgerlingen gehörte von jeher zum Amt Böblingen. Auch bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb der Ort dem Oberamt Böblingen zugeordnet.
1850 hatte Holzgerlingen 1824 evangelische und 14 katholische Einwohner, die in 359 Haupt- und 54 Nebengebäuden lebten und arbeiteten. 1865 wurde im Ort die erste Poststelle eingerichtet. 1866 zogen Holzgerlinger Männer an der Seite Österreichs gegen Preußen ins Feld und gleich danach 1870/71 an der Seite des ehemaligen Feindes Preußen gegen Napoleon III. in den Krieg. Zwei der Männer ließen in den Schlachten ihr Leben.
Im Jahre 1907 erhielt Holzgerlingen Anschluss an das Stromnetz. Mit dem Bau der Schönbuchbahn erfolgte 1910 der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn. Aus dem Ersten Weltkrieg, 1918, kehrten 106 Holzgerlinger nicht mehr zurück. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit