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Drackenstein ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg. Mit rund 420 Einwohnern ist es die kleinste Gemeinde in der Region Stuttgart.
Drackenstein liegt am Hang zwischen dem Gosbachtal und der Hochfläche der Schwäbischen Alb, etwa 25 km von der Kreisstadt Göppingen entfernt. Aus den Hängen des tief eingeschnittenen Gosbachtals treten mehrere Karstquellen aus den Kalkschichten der Alb aus. Sie speisen den mit chemisch gelöstem Kalk gesättigten Gosbach. Aus der Haupt-Karstquelle im Gewann „Schloßbuckel“ oberhalb des Teilortes „Unterdrackenstein“ fließt der Gosbach rasch über eine von ihm gebildete 20 m breite Terrasse aus Kalktuff und stürzt an der Terrassenkante als Wasserfall ca. 20 m ins Tal hinab. Auf dieser Terrasse stehen Kirche, Friedhof und ein paar Häuser. Der Gosbach fließt heute verdolt unter ihnen durch.
Der Wasserfall fließt über mächtige, weitgehend bemooste Ablagerungen von Kalktuff, sie und die Terrasse haben sich im Laufe von Jahrhunderten akkumuliert (Naturdenkmal). In der mächtigen Kalktuffterrasse befinden sich, wie geologisch üblich, mehrere „Primärhöhlen“, darunter die „Mariengrotte“, die zusammen mit der Kirche Weihestätte war. Auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb war in früherer Zeit Wasser ein kostbares Gut. Daher gab es in Unterdrackenstein einen hydraulischen Widder, der Wasser nach Oberdrackenstein pumpte. Durch den Anschluss an die Bodensee-Wasserversorgung im 20. Jahrhundert gehören diese Probleme der Vergangenheit an.
Am gegenüberliegenden Drackensteiner Hang verläuft die Fahrbahn der Bundesautobahn 8 in Richtung Stuttgart. Dort befand sich das Drachenloch, eine Höhle, die beim Bau der Autobahn zugeschüttet wurde. Es wird vermutet, dass der Name der Gemeinde auf eine Legende um das Drachenloch zurückgeht.
Die Gemeinde grenzt im Norden an Bad Ditzenbach, im Südosten an Merklingen im Alb-Donau-Kreis, im Südwesten an Hohenstadt und im Westen an die Stadt Wiesensteig und Mühlhausen im Täle.
Zur Gemeinde gehören das Dorf Oberdrackenstein, der Weiler Unterdrackenstein und das Gehöft Kölleshof.
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.
Drackenstein wurde erstmals urkundlich in einer Chronik des Klosters Zwiefalten aus dem Jahr 1137 erwähnt. Der Ort lag im Hochmittelalter im Herzogtum Schwaben und gehörte zum Machtbereich der Grafen von Helfenstein. Ortsherren waren im Spätmittelalter zunächst die Herren von Westernach, und danach die Herren von Westerstetten. Im 14. Jahrhundert teilten sich die Herren von Westerstetten in mehrere Linien, darunter seit 1343 auch eine Linie Westernach-Drackenstein.
1589 verkaufte Eitel Fritz von Westerstetten das Dorf und die Burg Drackenstein an den Freiherrn Kaspar Bernhard aus dem Hause Rechberg. Dieser veräußerte den Besitz noch im selben Jahr an den Grafen Rudolf von Helfenstein. Somit teilte der Ort die Geschicke der Herrschaft Wiesensteig, die nach dem Aussterben der Grafen von Helfenstein 1627 zu zwei Dritteln an das Kurfürstentum Bayern und zu einem Drittel an das Fürstentum Fürstenberg fiel. 1752 kam Kurbayern in den Gesamtbesitz der Herrschaft Wiesensteig. Dies blieb so bis zum Untergang des Heiligen Römischen Reichs.
Im Jahre 1806 gelangte Drackenstein im Rahmen der Mediatisierung zum Königreich Württemberg. Dieses ordnete es zunächst dem Oberamt Wiesensteig zu, das aber